Wettskandal und Drogenvorwürfe rücken Sumo-Ringen in schlechtes Licht

Nach vorhergehenden Skandalen nun Wettskandal beim Sumo-Ringen aufgedeckt

Von Ralph Bauer
8. Februar 2011

Lange wurden entsprechende Vorwürfe bestritten, jetzt hat auch das Sumo-Ringen einen Wettskandal. Drei Sportler haben nach Angaben japanischer Medien zugegeben, Kämpfe gegen Geld manipuliert zu haben. Die Absprachen kamen heraus durch mehrere E-Mails auf den Handys der Sumo-Ringer. Derzeit hat die Polizei 14 Verdächtige im Visier.

Das japanische Fernsehen, welches eigentlich den Nationalsport überträgt, zog umgehend Konsequenzen und verzichtete diesmal auf die Live-Übertragung des Sommer-Turniers. Ob das Frühjahrsturnier gezeigt wird, ist beim staatlichen Rundfunk- und Fernsehsender NHK noch fraglich.

Bereits mehrere Skandale beim Sumo-Ringen

Der Wettskandal ist nur die Spitze des Eisberges, was Negativschlagzeilen um die seit 2000 Jahre betriebene Sportart angeht. Schon 1996 hatte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa ein früherer Sumo-Ringer in seinem Buch über Marihuana rauchende Sportler, Kontakte zur Unterwelt und Steuerhinterziehung geschrieben. Sowohl er als auch sein Co-Autor kamen einen Monat vor Erscheinen des Buches auf ungeklärte Weise ums Leben.

Dazu kamen körperliche Exzesse, etwa der Chef eines Ringstalls, der einem 17-Jährigen Nachwuchssportler 2009 eine Flasche auf den Kopf schlug, worauf dieser einen Tag später starb. Er wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Ihre Wut am Inventar eines Restaurants in Tokio ließen erst kürzlich zwei Ringer aus.