WHO informiert über die Zahl der Totgeburten

WHO appelliert an einen verbesserten Schutz der Mütter und Kinder zur Senkung der Totgeburten

Von Jutta Baur
15. April 2011

98 Prozent aller Totgeburten weltweit geschehen in der dritten Welt. Diese Zahl veröffentlichte die WHO in der Zeitschrift "Lancet". Zwar ist die Rate insgesamt leicht gesunken, doch ist eine Reduzierung um 1,1 Prozent seit dem Jahr 1995 keineswegs zufriedenstellend. Noch immer wäre die große Mehrzahl der Totgeburten vermeidbar.

Daher appelliert die Weltgesundheitsorganisation an ihre Mitglieder den Schutz von Mutter und Kind deutlich zu erhöhen. Von den 2,6 Millionen tot zu Welt gekommen Babys hätten 696 000 überlebt, wenn es eine adäquate Versorgung während der Geburt gegeben hätte. Auch die frühe Diagnostik von mütterlichen Erkrankungen könnte die Todesrate dramatisch senken. Besonders Hypertonie, Diabetes, aber auch Syphilis führen zum Absterben des Fötus.

Ursachen in den Industrieländern

Selbst in Industrieländern gibt es immer noch Totgeburten, wobei die Gründe auf völlig anderen Gebieten liegen als in den Entwicklungsländern. Hier sind vermehrt Nikotin, Alkohol und Adipositas Ursachen für tot Geborene. Finnland hat mit zwei auf Tausend die geringste Zahl von Totgeburten. Deutschland liegt bei 2,4. Dagegen sind es in Pakistan 47 tote Kinder bei 1000 Geburten.

Die WHO plädiert für mehr Gesundheitsprogramme, um die vermeidbaren Totgeburten endlich zu reduzieren.