Wichtigster Keltenfund seit 32 Jahren: Fürstinnengrab in Baden-Württemberg geborgen

Baden-Württemberg - geborgenes Fürstinnengrab wurde nicht geplündert, das Alter ist genau bestimmbar

Von Frank Hertel
5. Januar 2011

In der antiken Siedlung Heuneberg in Baden-Württemberg wurde vor kurzem ein keltisches Fürstinnen-Grab aus dem 6. Jahrhundert vor Christus geborgen. Dazu bewegten zwei große Kräne 80 Tonnen Erdmasse. Der Fund wurde in ein Labor im nahegelegenen Ludwigsburg gebracht. 20 Prozent des Grabinhalts wurden bereits sichergestellt und katalogisiert. Man fand unter anderem Schmuck aus Gold und Bernstein.

Keine Plünderung, genaue Altersbestimmung möglich

Grabungsleiter Dieter Krausse erklärt, warum es sich dabei um den wichtigsten Keltenfund seit 32 Jahren handelt: Erstens wurde das Grab nicht geplündert. Das ist bei Keltengräbern nur sehr selten der Fall. Zweitens sind die Holzwände des Grabes noch gut erhalten, weil in der Nähe ein Bach fließt.

Dadurch kann man das Alter des Grabes genau bestimmen. Gerade das ist in der Keltenforschung sonst nur schwer möglich, weil die Kelten keine Schriften hinterließen und auch ihre Holz- und Lehmhäuser längst verrottet sind.

2005 entdeckte man in unmittelbarer Nähe des jetzigen Grabes ein keltisches Kindergrab. Jetzt vermutet man, dass auch der Mann der Fürstin irgendwo in der Nähe vergraben sein könnte. Im Jahr 2012 werden die Funde in einer großen Ausstellung in Stuttgart zu sehen sein.