Widerstand gegen Karneval wächst

Von Matthias Bossaller
9. Februar 2011

Die Jecken lieben Köln, aber nicht mehr ganz Köln liebt die Jecken. In der Karnevals-Hochburg am Rhein nimmt die Akzeptanz für das närrische Treiben ab.

Früher hätten die Bewohner, die dem Karneval nicht so zugewandt seien, den Feierlärm für ein paar Tage ertragen. Heute würden Karnevalsveranstaltungen wegen Lärmbelästigung häufig vom Ordnungsamt Besuch bekommen, beklagt Klaus-Dieter Bischof, der Geschäftsführer eines Karnevalsvereins. Der Widerstand in der Bevölkerung wächst.

Selbst der Leiter des Ordnungsamtes bedauert es, wenn seine Leute während Karneval ausrücken müssen, um für Ruhe zu sorgen. Zwei bis drei Mal im Jahr könne der Kölner ruhig mal so eine Veranstaltung aushalten. Doch viele Bewohner hätten ihre Einstellung geändert: Gefeiert wird in der Altstadt, vor der eigenen Haustür soll aber Ruhe herrschen.

Eine Teilschuld an dieser Entwicklung trägt die Politik, die in Köln eine Offensive gegen Lärm gestartet hat. Dazu gehört auch der Karneval.