Wie Babys sprechen lernen

Von Ingo Krüger
19. Januar 2012

Babys zeigen schon von Geburt an eine große Vorliebe für menschliche Stimmen, vor allem wenn Mutter oder Vater mit ihnen reden. Es ist nicht so wichtig, was gesagt wird, sondern auf welche Art und Weise dies erfolgt.

Entwicklungspsychologen aus den USA haben nun herausgefunden, dass Babys beim Erlernen der Sprache in den ersten sechs Lebensmonaten zudem auf die Augen ihrer Eltern achten. Danach wird für ein halbes Jahr lang der Mund interessanter und das Baby beobachtet verstärkt die Lippenbewegungen und versucht, diese nachzuahmen. Bereits ab dem fünften Monat haben Kinder erlernt, dass gesehenes und gehörtes Sprechen in Zusammenhang stehen. So wissen sie beispielsweise, dass der Buchstabe "A" zu einem weit geöffneten Mund gehört.

Nach dem ersten Lebensjahr ändert sich dieses Verhalten jedoch wieder. Dann schauen sie wieder in die Augen des Menschen, der zu ihnen spricht. Babys verstehen in diesem Alter bereits 50 bis 100 Wörter. Danach wird es für sie wieder interessant, die Augen ihres Gegenüber zu betrachten, da sie so in der Lage sind, die Stimmung desjenigen zu erkennen.

Beim wechselseitigen Austausch mit ihren Eltern erfahren Kinder zudem, dass sie über ihre Äußerungen etwas bewirken können. So lernen sie, dass Verständigung Spaß macht. Das kann keine DVD und auch keine Kindersendung im Fernsehen ersetzen.