Wie das Fürsorgeverhalten von Vätern auf deren Kinder vererbt wird

Von Heidi Albrecht
24. Mai 2013

Eine umfangreiche Studie an Mäusen hat das Fürsorgeverhalten zwischen Vätern und deren Nachwuchs untersucht. Ein Team aus US-Amerikanischen Forschern belegte nun, dass das Verhalten der Väter direkt an den Nachwuchs gegeben wird.

Je fürsorglicher sich die Mäuse-Väter um ihre Kinder gekümmert haben, desto fürsorglicher haben sich diese wiederum um ihren Nachwuchs bemüht. Man spricht von einer Vererbung des Verhaltens, welches nicht genetisch bedingt ist, sondern eben durch äußere Einflüsse bestimmt wird.

So wurde im Rahmen des Versuchs eine Gruppe Mäuse-Väter isoliert, die kastriert wurden und somit weit weniger Testosteron produzierten als deren nicht kastrierten Artgenossen. Diese Mäuse zeigten sich als sehr rau und weniger fürsorglich gegenüber ihrem Nachwuchs. Sie kuschelten weniger, packten die Kleinen viel häufiger am Nacken und bemühten sich nicht weiter um sie.

Dieses Verhalten zeigten dann auch deren Kinder. Damit ist erwiesen, dass ein fürsorglicher Umgang nicht ausschließlich über die Gene, sondern auch über erlerntes und erlebtes Verhalten vererbt wird. In der Wissenschaft wird das als epigenetische Vererbung bezeichnet.