Wie lernen wir das Sprechen? Das BabyLab in Hannover will das herausfinden

Von Cornelia Scherpe
28. März 2012

An der Universität in Hannover hat ein wissenschaftliches Team das "BabyLab" gegründet. Hier will man der Frage auf den Grund gehen, wie genau wir als kleine Kinder das Sprechen erlernen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das nämlich noch nicht zur Gänze erforscht.

Das Team arbeitet mit Eltern, die sich dazu bereit erklärt haben, einmal in der Woche mit ihrem Kleinkind in das BabyLab zu kommen. Für circa sechs Minuten sitzen Elternteil und Kind vor einem Fernseher und sehen dort Menschen, die zu einer Bewegung sprechen. Dabei werden Fantasiewörter in die Sätze eingewoben. Statt "Die Frau schüttelt" erklingt dann zum Beispiel "Die Frau waupt". Mit dieser Methode will man herausfinden, ob die Kinder diese Wörter im Hirn verarbeiten und speichern. Zeigt man ihnen in der nächsten Woche die entsprechenden Bewegungen, sollen die Kinder sich an die Fantasieworte erinnern. Ob ihnen das gelingt, können sie natürlich noch nicht sagen, aber die Forscher erkennen das anhand der Augenbewegungen.

Diese Methodik nennt man "Eyetracking". Unsere Blickbewegung verrät, welche Prozesse im Gehirn ablaufen und eben auch, ob wir uns gerade an etwas bereits Bekanntes erinnern. Das Labor will so Grundlagenforschung betreiben und ist damit nicht allein. Ähnliche BabyLabs gibt es in den USA, Frankreich, Schottland und Dänemark.