Wie stark die Lymphknoten anschwellen, bestimmen spezielle Immunzellen

Von Cornelia Scherpe
30. Dezember 2011

Die Lymphknoten eines Menschen sind wichtig für unser Immunsystem. Sie befinden sich in jeder Körperregion und beginnen anzuschwellen, wenn wir infiziert sind. Warum genau das passiert, konnten Forscher nun beobachten.

Spezielle Immunzellen, die dendritischen Zellen, sorgen dafür, dass die Knoten anschwellen. Sie regulieren auch, wie stark diese Schwellung ist. Diese Funktion der dendritischen Zellen ist der Medizin neu. Bisher wusste man nur, dass sie ein Netzwerk im Körper bilden und Erreger nicht unbemerkt an diesem Netz vorbei kommen. Dabei gibt es pro Quadratmillimeter unseres Körpers gut 1.000 dieser Zellen.

Ihre neu entdeckte Funktion bestätigt nur, wie wichtig sie für ein funktionierendes Immunsystem sind. Die dendritischen Zellen erkennen zunächst die Erreger und alarmieren das restliche Immunsystem. Danach drehen sie aber nicht etwa Däumchen, sondern machen sich auf den Weg in die einzelnen Lymphknoten. Den dortigen Zellen der Abwehrkräfte "erzählen" sie von den Erregern, indem sie die Abbauprodukte der bereits getöteten Keime präsentieren. Aus diesen Informationen heraus können die Abwehrkörper sich noch besser vorbereiten und es erfolgt eine deutlich bessere Immunantwort.

Diese neue Erkenntnis geht auf den bereits verstorbenen Professor Ralph Steinman zurück, der dafür nun posthum den Nobelpreis für "Physiologie oder Medizin" erhält.