Wie Zahnstein verrät ernährten sich auch Neandertaler pflanzlich

Von Ralph Bauer
12. Januar 2011

Neandertaler galten bisher als bloße Fleischfresser. Ein internationales Forscherteam hat diese Ansicht nun revidiert und zwar anhand von Zahnstein. In den Hinterlassenschaften auf fossilen Zähnen fanden die Wissenschaftler Spuren von Wildgräsern, Hülsenfrüchten, Wurzeln und Knollen. Diese lassen darauf schließen, dass auch unsere Urahnen pflanzliche Nahrung gekocht haben.

Die Forscher hatten Zähnen von Neandertalerskeletten aus Belgien und dem Irak mikroskopisch untersucht. Durch die Einlagerung von Mineralien war bei den Urmenschen Zahnstein entstanden, in dem Nahrungsbestandteile die Zeit überdauert haben. Mit den neuen Erkenntnissen gerät auch die These ins Wanken, dass die Neandertaler deshalb ausgestorben sind, weil sie im Gegensatz zum homo sapiens keine so flexible Ernährung gehabt haben.

Bisher gingen einige Wissenschaftler davon aus, dass der moderne Mensch durch vegetarische Ernährung mehr Energie aufnehmen konnte und nicht mehr komplett auf die Jagd angewiesen war.

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