Windpocken: Doppelimpfung für vollständigen Schutz empfohlen

Von Katja Seel
18. Januar 2012

Wer sich selbst oder sein Kind vor dem gefährlichen Varizella-Zoster-Virus, das für die Windpocken-Krankheit verantwortlich ist, schützen will, sollte sich nicht nur ein Mal dagegen impfen lassen, sondern zwei Mal. Denn einer Studie der amerikanischen Yale School of Medicine zufolge ist der einmalig Geimpfte nur zu etwa 86 Prozent gegen die Krankheit geschützt, nach zwei Impfungen jedoch kann ein hundertprozentiger Schutz erreicht werden. Das Windpocken-Virus Varizella-Zoster gehört zu den überlebensfähigsten Viren überhaupt und wird durch Husten, Niesen, Körperkontakt oder infizierte Gegenstände übertragen. Sogar Entfernungen von mehreren Metern kann es überwinden. Im Kindesalter verläuft die Erkrankung im Normalfall ohne Komplikationen; ist sie einmal überstanden, ist der Körper für den Rest des Lebens gegen den Erreger immun.

Dagegen können die Windpocken im Erwachsenenalter gefährlich sein. Besonders werdende Mütter sind gefährdet, da das Virus Komplikationen verursachen kann. Auch für den Fötus ist der Erreger lebensbedrohlich. Bei einer Infektion können schwere Missbildungen auftreten. Etwa 25 bis 30 Prozent der ungeborenen Kinder sterben durch das Virus. Im Erwachsenenalter treten die Windpocken meist mit hohem Fieber und Erbrechen auf. Die juckenden Pusteln verheilen nach einiger Zeit, ohne Narben zu hinterlassen.

Bei bis zu 6 Prozent der Erkrankten jedoch entstehen gefährliche Superinfektionen, die sich als Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung oder Lungeninfektion äußern können. Daran sterben nach Informationen des Robert-Koch-Institutes in Deutschland bis zu 40 Menschen im Jahr. Besonders tückisch ist, dass das Virus schon ansteckend ist, bevor es sich bei der infizierten Person bemerkbar macht.

In Winter und Frühling sind die Zahlen der Ansteckungen vergleichsweise hoch, da es hier häufiger zu nahem Körperkontakt kommt.