Winterdepressionen sind eher Verstimmungen und keine echte Depressionen

Von Heidi Albrecht
5. September 2013

Die Tage sind kurz. Das Wetter ist trüb und nass und die Sonne hat sich seit Tagen nicht blicken lassen. Vielen Menschen schlägt das winterliche Wetter deutlich auf das Gemüt und schnell ist die Rede von Winterdepressionen.

Der US-Forscher David Kerr meint nun aber, dass dies sehr überschätzt wird. Eine wirkliche Depression entsteht nicht aufgrund einer bestimmten Jahreszeit. Zwar widerlege er nicht grundsätzlich die These, dass es Winterdepressionen gibt, nur sollte eine Verstimmung nicht sofort mit einer Depression in Verbindung gebracht werden.

Gemeinsam mit Kollegen untersuchte Kerr die Angaben von rund 750 Studienteilnehmern, welche zwischen zehn und 19 Mal innerhalb mehrerer Jahre an depressiver Verstimmung litten. Zum Vergleich wurden die vorherrschenden Wetterbedingungen, als auch die Sonnenintensität der Regionen herangezogen. Zwar stellte man fest, dass es tatsächlich in den Wintermonaten vermehrt zu depressiven Verstimmungen kam, allerdings wesentlich weniger, als bislang angenommen.

Die Ursache für die vermeidliche Winterdepressionen sehen Forscher darin, dass Menschen zu dieser Zeit ohne hin weniger aktiv sind. Es wird sich vorrangig drinnen aufgehalten und man fühlt sich wie eingesperrt. Mit den richtigen Symptomen einer Depression, welche anhaltende Traurigkeit, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und auch Hoffnungslosigkeit sind, habe das nichts zu tun.