Wird Alzheimer heilbar? Mäuseexperiment gibt Anlass zur Hoffnung

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2012

72 Labormäuse haben eine neue Hoffnung geweckt: eventuell ist Alzheimer in naher Zukunft heilbar. Forschern ist es gelungen, die bereits voll ausgebrochene Krankheit Morbus Alzheimer bei den Tieren rückgängig zu machen. Dafür setzte man Bexaroten ein, einen Wirkstoff, der bereits seit zehn Jahren in der Krebsmedizin benutzt wird. Man fand heraus, dass dieser nicht nur Tumoren angreift, sondern auch die Eiweißablagerungen im Gehirn der Mäuse.

Diese sogenannten Beta-Amyloiden wurden vor einiger Zeit bei Erkrankten festgestellt. Man hat das Modell entwickelt, dass es diese Ablagerungen aus Proteinen sind, die dafür sorgen, dass die Region um Nervenzellen quasi "zugemüllt" wird und die Neronen deswegen absterben. Der Körper von Alzheimer-Patienten kann diese Ablagerungen nicht schnell genug beseitigen und so häufen sich immer mehr an. Das Absterben der Nervenzellen schreitet daher mit den Jahren voran und der Alzheimer wird schlimmer. Aufhalten konnte man diesen Prozess bisher nicht.

Bei den 72 Mäusen ist es nun aber zum ersten Mal gelungen und dies könnte einen entscheidenden Durchbruch bei der Heilung bedeuten. Nachdem den Tieren Bexaroten verabreicht wurde, dauerte es nur wenige Stunden, bis die Beta-Amyloide mehr und mehr abgebaut wurden. Nach nur sechs Stunden waren bereits 25 Prozent der Ablagerungen verschwunden. Wartete man drei Tage, so verschwanden 75 Prozent. Die Leistungsfähigkeit der Mäuse stieg dabei auch wieder und sie konnten Gedächtnistests so gut lösen wie eine Kontrollgruppe.