Wird Diabetes Typ 1 heilbar? Genetiker können Stammzellen zu Beta-Zellen umwandeln

Von Cornelia Scherpe
15. März 2012

Bei Diabetes des Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Die eigenen Abwehrkräfte greifen die Bauchspeicheldrüse an und zerstören dort genau die Zellen, die das Hormon Insulin produzieren sollen. Irgendwann kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend herstellen und die Zuckerkrankheit bricht aus. Sind diese sogenannte Beta-Zellen erst einmal zerstört, kann man sie nicht wiederholen und daher gilt Diabetes Typ 1 auch als unheilbar. Die Betroffenen müssen sich für den Rest ihres Lebens Insulin spritzen lassen.

Doch nun gibt es eine ganz neue Hoffnung, denn Genetiker konnten im Labor erstmals neue Zellen für die Insulin-Herstellung gewinnen. Sie experimentierten mit Nagern und schalteten bei diesen ein bestimmtes Gen im Körper aus. Das bewirkte, dass sich Zellen aus dem Darm zu den Insulin-Produzenten verwandeln ließen.

Diese Stammzellen in der Schleimhaut des Darms sollen bei der Differenzierung eigentlich Darmzellen werden, doch durch das ausgeschaltete Gen werden sie zu den wichtigen Zellen der Bauchspeicheldrüse. Die Forscher träumen nun davon, dieses Verfahren für Menschen praxisreif zu machen und so in Zukunft Diabetes des Typ 1 vielleicht heilbar zu machen.