Wird Gérard Depardieu Belgier? Steuersatz von 75% treibt Filmstar in die Flucht

Von Nicole Freialdenhoven
17. Dezember 2012

Frankreichs Superstar Gérard Depardieu war schon immer für Schlagzeilen gut. Doch lange gab es nicht mehr einen solchen Wirbel wie in den vergangenen Wochen, als der Filmstar bekannt machte, demnächst nach Belgien ziehen zu wollen um den neuen Spitzensteuersatz von 75% Einkommensteuer der Regierung Hollande zu vermeiden, der 2013 in Kraft tritt. Nachdem die französische Presse den 63-jährigen als Vaterlandsverräter beschimpfte, legte Depardieu noch einmal nach und kündigte an, seinen französischen Pass abzugeben.

Das Sonntagsmagazin "Journal du Dimanche" veröffentlichte einen offenen Brief des Filmstars an Regierungschef Ayrault, der seine Flucht nach Belgien zuvor als "erbärmlich" bezeichnet hatte. In seinem Schreiben weist Depardieu darauf hin, dass er "in 45 Jahren 145 Millionen Euro Steuern bezahlt habe" und 80 Arbeitnehmer beschäftigt. Ihm gehören u.a. mehrere Weingüter und Restaurants in Frankreich.

Depardieu ärgert sich außerdem darüber, dass an ihm wohl ein Exempel statuiert werden solle - schließlich sei er nicht der Erste und der Letzte, der sich aufgrund des neuen Steuersatzes ins Ausland absetzt. Kollege Christian Clavier, mit dem er zusammen als "Asterix & Obelix" vor der Kamera stand, zog schon im vergangenen Sommer nach London.