Wirkkraft der Psychoanalyse kann sichtbar gemacht werden

Die Psychoanalyse hat Auswirkungen auf das Gehirn - Kernspintomografische Untersuchungen zeigen dies

Von Viola Reinhardt
23. September 2009

Die Psychoanalyse ist einer der Therapieformen, die durch Gespräche und ohne Medikamentengabe bei den Patienten zu einer Heilung seelischer Erkrankung eingesetzt wird. Dass diese Therapie Wirkung zeigt, ist schon lange wissenschaftlich belegt, doch nun kann aufgrund einer Studie mit 20 Patienten, die unter Depressionen leiden, diese Wirkung auch sichtbar dargestellt werden.

Kernspintomographische Untersuchungen

Die derzeit noch laufende Studie wird in einer Zusammenarbeit von Psychoanalytikern und Hirnforschern durchgeführt, deren enge Kooperation noch gänzlich am Anfang steht. Dass die Psychoanalyse Auswirkungen auf das Gehirn hat, konnte nun mit der Hilfe eines Kernspintomographen offengelegt werden.

Im Rahmen der Studie wurden die depressiven Patienten zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten während der Behandlungsphase in den Kernspintomographen gelegt und die Gehirnaktivitäten vor und nach spezifischen Reizen gemessen. So konnte unter anderem festgestellt werden, dass sich die Aktivitäten in der Hirnregion, die für Ängste zuständig ist, deutlich verringert hatten.

Noch sind die Untersuchungen nicht gänzlich abgeschlossen, doch könnte nach dem Sammeln weiterer Erkenntnisse eine Therapie in der Psychoanalyse entwickelt werden, die sehr eng mit den Erkenntnissen der Hirnforschung verbunden sein und so zu neuen Behandlungsansätzen führen könnte.