Wirklich erkrankt oder krankfeiern?

Von Jessica Sperling
4. Juli 2009

Seit Jahren war der Stand der Krankgemeldeten nicht so niedrig: 3,4 Prozent ist der Krankenstand der ersten drei Monate diesen Jahres, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mitteilt. Was zunächst nach einer gesundheitlichen Verbesserung aussieht, schließt Instituts-Chef Joachim Möller aber eher auf eine Verlustangst der Arbeitsstelle.

HNO-Arzt Dr. Florian Wendl aus München teilt seine Patienten in vier Kategorien:

Die "Krankarbeiter", welche aus Angst gekündigt zu werden, trotz Krankheit noch arbeiten wollen stehen im Gegensatz zu den "Gewohnheitskranken", die eine Arbeitsunfähigkeit eher als "gelben Urlaubsschein" ansehen. "Keine Arbeit, kein Geld", so Dr. Wendl, heißt es für die "Selbstständigen". Diese möchten unverzüglich wieder gesund sein. Diejenigen, die bei schweren Infekten versuchen ihre Arbeitsunfähigkeit zu verkürzen bezeichnet der Arzt als "Runterhandler". Grund hierfür nennt Wendler, sei das Wissen, dass die Mitarbeiter deren Tätigkeit mit ausüben müssen.