Woher kommen Darmverwachsungen?

Darmverwachsungen werden auch "Adhäsionen" genannt und können im Zuge der Wundheilung auftreten

Von Cornelia Scherpe
9. Februar 2015

Darmverwachsungen werden im Medizinjargon auch als "Adhäsionen" bezeichnet und können im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden. Es handelt sich dabei um Verwachsungen, die im Zuge einer Wundheilung auftreten. Die meisten Patienten mit Darmverwachsungen haben also zuvor einen operativen Eingriff im Darmbereich durchführen lassen.

Die Produktion von Gerinnungsstoffen ist Ursache von Darmverwachsungen

Bei der OP kam es zu einer Verletzung des Bauchfells. Das Bauchfell kleidet die gesamte Bauchhöhle aus und kann bei einem chirurgischen Eingriff recht schnell verletzt werden. Um sich schnell zu heilen, reagiert die Bauchhöhle mit der Produktion von Gerinnungsstoffen. So werden akute Wunden sofort verschlossen und damit schlimmeres verhindert.

Der Körper hat dann Zeit, die entstandenen Wucherungen wieder abzubauen. Geschieht dies nicht in einem ausreichenden Umfang, bleibt mehr Gewebe übrig als gesund ist und es entstehen die Darmverwachsungen.

Stelle und Größe der Verwachsungen sind entscheidend

Wie stark diese Adhäsionen den Patienten im Alltag einschränken, hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen kommt es darauf an, wo genau die Verwachsungen auftreten und zum anderen ist die Größe entscheidend. Je nach Ausprägung der Adhäsionen kommt es daher zu sehr unterschiedlichen Schmerzen.

Ein schnelles Handeln ist gefragt, wenn die Darmverwachsungen einen Ileus zur Folge haben. Dies ist ein Darmverschluss, bei dem kein Stuhlgang mehr möglich ist. Um lebensgefährliche Komplikationen zu vermeiden, muss hier schnellstmöglich operiert werden.

Harmlosere Darmverwachsungen

Harmloser verlaufende Darmverwachsungen werden dagegen oft erst nach langer Zeit diagnostiziert. Viele Ärzte denken nicht an Adhäsionen und vermuten daher zunächst andere Ursachen. Da die Verwachsungen nicht via Ultraschall oder MRT erkannt werden können, ist die Odyssee für den Patienten lang. Aufschluss gibt am Ende nur eine Inspektion der Bauchhöhle und das ist wieder ein operativer Eingriff mit Risiken.

Ob die Verwachsungen in einer weiteren OP entfernt werden sollten, muss mit dem Arzt genau besprochen werden. Da bei einem erneuten chirurgischen Eingriff wieder Adhäsionen die Folge sein können, müssen Nutzen und Risiko gut abgewogen werden.