Wohnort entscheidet über Hartz IV-Risiko bei Jugendlichen

Von Alexander Kirschbaum
28. Dezember 2012

In Deutschland erhalten laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes 534.000 Jugendliche Hartz IV. Davon sind allerdings nur 300.000 arbeitslos, der Rest lebt in einem Haushalt, in dem die Eltern die Existenz ihrer Kinder nicht sichern können.

Das Risiko in das Hartz IV-System zu geraten ist nach Wohnort unterschiedlich stark ausgeprägt. So erhalten in Berlin fast 20 Prozent der 15-bis 24-Jährigen Hartz IV, das ist ein einsamer Spitzenwert. An zweiter Stelle liegt Duisburg mit 17,4 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt liegt hingegen bei 8,8 Prozent. Finanziell am besten scheint es den Jugendlichen in München zu gehen, dort sind gerade einmal 5,1 Prozent auf die Hilfe vom Staat angewiesen.

Die Studie macht auch deutlich, dass schlechte Bildungschancen und Mißerfolg in der Schule ein erhöhtes Armutsrisiko bedeuten. Demnach ist der Anteil armer Schüler an Hauptschulen deutlich höher als an anderen Schultypen.

Zudem stehen 17 Prozent der jugendlichen Hartz IV-Empfänger ganz ohne Schulabschluss da.