Wütende Besucher der Opern-Premiere "Tannhäuser" in Düsseldorf pfiffen den Regisseur aus
Der deutsche Komponist Richard Wagner ist am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren und dieses Jahr feiert ganz Deutschland den 200. Geburtstag seines bekannten Komponisten. Für die Aufführungen in Bayreuth hatte Wagner seinerzeit zehn Opern ausgewählt, so unter anderem neben dem "Fliegenden Holländer", Lohengrin und dem "Ring der Nibelungen" auch "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg". Jetzt fand in Düsseldorf die Premiere zu der Oper "Tannhäuser" statt, die von vom dem Regisseur Burkhard C. Kosminski, der Intendant des Mannheimer Schauspiels, inszeniert wurde.
Dabei verlegte der Regisseur die Opernhandlung, die eigentlich im 13. Jahrhundert in Thüringen auf der Wartburg spielt, in die Zeit von Nazi-Deutschland. So wird auch der Venusberg, der in der ursprünglichen Handlung ein Ort von Leidenschaft und Liebe ist, plötzlich zu einem Ort des Grauens, wo Familien von den SS-Soldaten umgebracht werden. Das Publikum in Düsseldorf war entsetzt und manche Besucher verließen vorzeitig schon nach einer halben Stunde wütend die Aufführung.
Nach der Aufführung wurde aber der Chefdirigent Axel Kober, der in Bayreuth die dortige im Sommer stattfindende Opernaufführung dirigieren wird, von den verbliebenen Zuschauern mit stürmischen Applaus bedacht, der Regisseur aber erhielt wütende Pfiffe und Buhrufe. Bei der anschließenden Premierenfeier haben einige der Gäste den Regisseur weiter beschimpft, so dass der Opernintendant Christoph Meyer einschreiten musste und um Ruhe bat.
Schon im Vorfeld war vielfach Kritik an der neuen Inszenierung geübt worden, denn was hat "Tannhäuser" mit Nazi-Deutschland zu tun? Übrigens war Richard Wagner ein Verfechter des Antisemitismus, wie er in seiner Schrift "Das Judenthum in der Musik" zeigte.