Zahl der Kaiserschnitte 2012 erstmals gesunken

Von Dörte Rösler
29. Oktober 2013

Jede dritte Geburt in Deutschland erfolgt per Kaiserschnitt. Vor 20 Jahren war es nur jede sechste. Erstmals seit Beginn der statistischen Erhebung ist die Zahl jedoch leicht rückläufig. Vor allem in den neuen Bundesländern entscheiden sich die Frauen für eine natürliche Entbindung.

Ob Angst vor den Geburtsrisiken oder Wunsch nach exakter Terminplanung - für einen Kaiserschnitt gibt es viele Gründe. Wobei Frauen und Ärzte durchaus unterschiedliche Interessen haben. Schwangere fürchten Schmerzen und die Belastung einer natürlichen Geburt. Ärzte denken an die Haftung für eventuelle Folgen, wenn es während der Entbindung zu Komplikationen kommt.

Mit dem medizinischen Fortschritt und der gesundheitlichen Aufklärung nahmen Kaiserschnitte daher zu. Spitzenreiter ist das Saarland, wo mehr als 37 Prozent der Geburten auf dem OP-Tisch stattfinden. Die neuen Bundesländer liegen dagegen alle unter dem Bundesdurchschnitt von 31,7 Prozent. In Brandenburg kommen etwa 26 Prozent der Babys per Kaiserschnitt zur Welt, in Sachsen nur 23,1 Prozent.

Glaubt man den Ergebnissen einer kürzlich veröffentlichten Cochrane-Analyse, könnte dies an der guten Versorgung mit Hebammen liegen. Frauen, die schon während der Schwangerschaft von einer Hebamme betreut werden, bekommen ihr Kind häufiger auf natürlichem Weg. Dass die Werte aktuell im ganzen Bundesgebiet sinken, lässt sich dadurch allerdings nicht erklären.