Zahl der Suchtkranken in NRW stark gestiegen

Von Frank Hertel
11. Januar 2012

Auf eine Anfrage des FDP-Gesundheitsexperten Stefan Romberg musste die grüne Gesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen, Barbara Steffens, zugeben, dass die Zahl der Suchtkranken in NRW in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Im Jahr 2009 wurden 91000 Patienten in NRW-Krankenhäusern aufgrund einer Suchterkrankung behandelt. 2003 waren es noch 10000 Patienten weniger. 75000 Behandlungen im Jahr 2009 erfolgten aufgrund von Alkoholmissbrauch. 4600 Behandelte waren zwischen 10 und 17 Jahren alt. Bei den Mädchen dieser Altersgruppe hat sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen Alkoholmissbrauchs seit 2006 verdoppelt.

Einer DAK-Studie zufolge stieg die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen unmäßigem Alkoholkonsum in der Gruppe der 50 bis 60-jährigen zwischen 2004 und 2008 in NRW um 17,6 Prozent. Experten schätzen, dass es in NRW derzeit etwa 2 Millionen Menschen mit einem massiven Alkoholpoblem gibt. Stefan Romberg forderte die Rot-Grüne Regierung Nordrhein-Westfalens dazu auf, die Zahl der Tageskliniken zur Suchtbehandlung zu erhöhen. Bis jetzt gibt es im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands erst sieben solcher Kliniken.