Zeckenspeichel als Therapiemöglichkeit für Myasthenia gravis möglich?

Von Viola Reinhardt
3. April 2009

Die Autoimmunerkrankung Mysthenia gravis ist eine seltene belastungsabhängige Muskelschwäche, die sich oftmals als erstes an den Augen und deren Partien zeigt. Konventionelle Behandlungen erlauben es inzwischen, dass die betroffenen Patienten eine nahezu normale Lebenserwartung haben. Nachteilig zeigen sich allerdings die Nebenwirkungen der Behandlungsmethoden, die unter anderem zu einem Glaukom oder auch Diabetes führen können.

Nun konnten Wissenschaftler anhand eines Tiermodells eine Entdeckung machen, die einen Einfluss auf die Schwere der Krankheit haben könnte. Ein bestimmtes Protein namens rEV576 im Speichel der Zecke lässt in der Verbindung mit der konventionellen Therapie eine Immunantwort im Körper unterdrücken, was zu einer deutlichen Verbesserung des Gesundheitszustandes führt.

Aufgrund der ersten Erkenntnisse hoffen die Wissenschaftler nun, dass sich durch dieses Protein ein Medikament entwickeln lässt mit dem die schwerwiegenden Nebenwirkungen eingeschränkt werden können. Zudem wäre solch eine Arznei auch bei anderen Erkrankungen, wie etwa Schlaganfällen oder Alzheimer einsatzfähig.