Zinnobermiene in Peru entdeckt: So tätowierte sich das Volk der Moche

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2012

Der Stamm der Moche, südamerikanische Ureinwohner, die vor rund 1600 in der Region des heutigen Peru lebten, war unter Fachleuten schon länger für seine Tätowierkunst bekannt: 2005 entdeckte der Archäologe Regulo Franco das Grab einer Moche-Herrscherin in einer alten Pyramide, deren hervorragend konservierte Haut mit kunstvollen Tiermotiven bemalt war. Die Moche hatten ihre Herrscherin zudem in 26 Schichten erlesene Kleidung gewickelt und ihr Ketten, Kronen, Nasenringe und eine goldene Totenmaske mitgegeben, sowie mehrere Wachen und eine Dienerin, deren Skelette in der Nähe gefunden wurden.

Bislang glaubte Franco jedoch, dass der Zinnober, der für die Tätowierungen genutzt wurde, weit aus dem Süden importiert wurde, doch nun stieß der Archäologe mit seinem Team auf eine lokale Mine im Gebiet des Cerro Campana, einem Hügel, der bei den Moche als Heiligtum galt. Außer Zinnober wurde auch Malachit, Quecksilber und Quecksilbersulfit gefunden, sowie Spuren der Moche selbst in Form von Knochen und Keramikfragmenten. Eine weitere Erforschung der Mine ist jedoch aktuell aufgrund von giftigen Gasen nicht möglich.