Zu wenig Blutzuckermessgeräte sind mit akustischen Signalen ausgestattet

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2013

Menschen mit Diabetes des Typ 1 oder des Typ 2 leiden in der Regel nicht nur an ihrer Zuckerkrankheit, sondern auch an diversen Begleiterscheinungen.

Ein großes Problem sind beispielsweise Einschränkungen der Sehkraft. Durch Diabetes wird in einem sehr schleichenden Prozess mehr und mehr die Netzhaut beschädigt. Dies führt dazu, dass bis zu 85 Prozent aller Menschen mit Diabetes des Typ 1 nach 25 Jahren Netzhautschäden haben. Bei Diabetes des Typ 2 liegt man bereits nach 15 bis 20 Jahren bei bis zu 80 Prozent.

Auf Basis dieses Wissens ist es daher laut Meinung diverser Hilfsverbände einfach nicht angemessen, dass es so gut wie keine Messgeräte gibt, die akustische Signale benutzen. Vor allen Dingen die Deutsche Diabetes-Hilfe hat jüngst wieder auf diesen Missstand hingewiesen. Die meisten Messgeräte funktionieren zwar wunderbar, aber sie sind für Menschen mit Sehbehinderungen nicht gut zu bedienen.

Wer nicht normal lesen kann, welches Ergebnis angezeigt wird, der muss auf die Hilfe einer anderen Person setzen und das schränkt die Selbstständigkeit der Diabetiker empfindlich ein. Daher fordert man mehr Geräte, die durch verschiedene Töne den aktuellen Blutzucker angeben. Das sollte auch das Risiko einer Fehlbedingung und damit die Gefahr für Folgeschäden mindern.

Wer beispielsweise schlecht sehen kann und dennoch eigenständig ein Messgerät bedient, dem unterlaufen vielleicht immer wieder Fehler. Das kann unter anderem zu fehlerhaften Insulindosierungen führen und so zu diversen Problemen. Organschäden an den Nieren sind dann beispielsweise die Folge. Solange es keine angemessenen Geräte gibt, sollten Patienten mit einem Netzhautschaden daher nie allein ihren Blutzucker messen.

Ob Schäden vorliegen, kann nur der Augenarzt sagen und daher sollten Diabetiker mindestens einmal im Jahr zu ihrem Augenarzt gehen.