Zum Geier(n) - Polizei setzt bei Leichensuche auf die Aasfresser aus der Luft

Bei der Leichensuche sollen Geier aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften eingesetzt werden

Von Thorsten Poppe
8. Juni 2011

Es klingt erst einmal verrückt: Die niedersächsische Polizei will sich den ausgeprägten Geruchssinn von Truthahngeiern zunutze machen und setzt bei der Leichensuche auf Verstärkung aus der Luft. Denn die Vögel besitzen auch noch sehr gute Augen und sind mit diesen Attributen im unwegsamen Gelände viel geeigneter als zum Beispiel Spürhunde.

Allerdings sind "Sherlock", "Mrs. Marple" und "Columbo" nicht so einfach zu trainieren wie Hunde. Das künftige Polizeigeschwader ist sich darüber hinaus auch noch nicht sonderlich grün und es kommt öfters zu Kämpfen untereinander. Da diese Geier aber größere Distanzen nur in Gruppen zurücklegen, ist eine einwandfrei funktionierte Gruppe für ihr Einsatzgebiet unvermeidbar.

Bei Erfolg soll die Suche mit den Greifvögeln exportiert werden

Tiertrainer German Alonso versucht deshalb die Nachwuchspolizisten auf Kurs zu bringen. Täglich trainiert er im Vogelpark Walsrode mit den drei Tieren und einem Leichentuch. Bisher mit mäßigem Erfolg, so dass der erstmalige Einsatz nicht so schnell zu erwarten ist. Falls das Projekt zum Erfolg kommen sollte, will das Bundeskriminalamt mit dem LKA in Hannover die Idee europaweit exportieren.