Zwei Anti-Östrogene verlängern das Leben mit Brustkrebs

Von Cornelia Scherpe
8. August 2012

Frauen haben bei bestehendem Brustkrebs diverse Möglichkeiten, um gegen die Tumorzellen vorzugehen. Unter anderem kann der Arzt mit einer Hormontherapie beginnen. Bekannt sind dabei die Anti-Östrogene Fulvestrant und Anastrozol. Bislang werden diese nur nacheinander eingesetzt, doch eine aktuelle Studie zeigt, wie sinnvoll die gleichzeitige Vergabe ist.

Als Kombi-Therapie können die Mittel das Leben der Patientinnen deutlich verlängern. Selbst bei schweren Fällen, in denen sich bereits Metastasen gebildet haben, steigt die Lebenserwartung um sechs Monate.

Bisher beginnt man mit Anastrozol und setzt Fulvestrant erst ein, wenn sich der Zustand weiter verschlechtert. In der Studie vergab man die Anti-Östro­gene gleich zu Beginn gemeinsam an die 695 Frauen.

Während Anastrozol die Bildung des weibliche Geschlechtshormons behindert, kann Fulvestrant die Wirkung des Hormons eindämmen. Wird beides gleichzeitig im Körper praktiziert, behindert das den Brustkrebs sehr gut. Das Überleben stieg im Schnitt von 41,3 Monaten auf 47,7 Monate.

Allerdings geben die Forscher zu bedenken, dass die gleichzeitige Vergabe der Mittel auch negative Aspekte hat. Bei einer einfachen Therapie mit nur einem der Anti-Östrogene ist in 12,7 Prozent der Fälle eine schwere Nebenwirkung zu erwarten. Unter der Kombi-Therapie steigt diese Chance auf 14,7 Prozent. Für die Patientinnen kann es also vermehrt zu Nebenwirkungen kommen. In der Studie mussten sogar drei Todesfälle auf die Mittel zurückgeführt werden.