Zwei-Klassen-Medizin bei Diabetes: Der Kampf gegen Unterzuckerungen wird unterschiedlich geführt

Von Cornelia Scherpe
15. November 2013

Bei Diabetes ist es von größter Wichtigkeit, dass die Therapie perfekt auf die Bedürfnisse des Patienten eingestellt ist. Am meisten fürchten sich Diabetiker vor einer akuten Unterzuckerungen. Dieser kann man inzwischen dank der modernen Medizin zwar gut vorbeugen, doch die dafür eingesetzten Methoden sind oft alles andere als billig. Diabetologen geben zu, dass sich an dieser Stelle daher eine sehr unschöne Zwei-Klassen-Medizin herausgebildet hat.

Ungleiche Behandlung von Krankenkassenpatienten

Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen bekommen viele dieser neueren Möglichkeiten nicht erstattet und müssen daher auf die eigenen Finanzen zurückgreifen, wenn sie auf diese Therapieoptionen bestehen. Wer sich das nicht leisten kann, muss ohne auskommen.

"Monitoring-Technologie"

Wer das Geld für die sogenannte "Monitoring-Technologie" (kurz CGM) hat, bekommt die beste Betreuung. Hierbei wird kontinuierlich ein Monitoring durchgeführt, das die Zuckerwerte im Auge behält. Die Glukosewerte im Blut werden fast in Echtzeit kontrolliert. Der Standard bei Patienten, die dafür nicht die Mittel haben, ist noch immer der kleine Stich in den Finger, damit auf einem Teststreifen der aktuelle Wert ermittelt werden kann.

Da man sich nicht aller paar Minuten dieser Prozedur unterziehen kann, sind die Ergebnisse alles andere als in Echtzeit. Tritt zwischen zwei Messungen also eine Unterzuckerung auf, hat der Patient ein Problem. Dieses kann je nach Ausmaß der Unterzuckerung lebensgefährlich werden.

Gibt es demnächst eine bessere Patientenversorgung?

Die Regierung wurde bereits auf dieses Problem aufmerksam gemacht und versprach, die Versorgung für Patienten in den gesetzlichen Krankenkassen schnellstmöglich zu verbessern. Auch sie sollen bald auf die besseren Behandlungsmethoden zurückgreifen können.

Diabetologen sagen allerdings auch, dass längst nicht jeder mit Diabetes auch die Kontrolle via Monitoring-Technologie benötigt. Bei leichten Verläufen sei es zu viel des Guten. Es gibt aber definitiv derzeit viele Menschen, die davon profitieren würden und bisher nicht darauf zurückgreifen können.