Zwei Tassen Kaffee am Tag steigern das Risiko für Migräneattacke nicht

Koffein in geringer Menge offenbar kein Trifferfaktor bei Migräne

Von Cornelia Scherpe
6. September 2019

Für viele Menschen gehört ein Kaffee am Morgen oder am Nachmittag zum kleinen Luxus des Alltags. Wer jedoch an Migräne leidet, wird vom Arzt oft darauf hingewiesen, dass es spezielle Trigger gibt, die das persönliche Risiko auf einen Migräneschub erhöhen. Neben Wetterumschwüngen und schlechtem Nachtschlaf sind dies Medikamente und Koffein. Koffein ist in den meisten Kaffeesorten und schwarzem Tee ebenso enthalten wie in manchen Energydrinks.

Eine aktuelle Studie bestätigt diesen häufiger Trigger zwar, sieht allerdings die Gefahr erst ab der dritten Tasse Kaffee als gegeben. Geringere Genussmengen pro Tag sind demnach völlig in Ordnung.

In den USA wurden 86 Frauen und zwölf Männer mit Migräne untersucht. Sie waren im Schnitt 35 Jahre jung und bereits seit dem 17. Lebensjahr von Migräne betroffen. Über sechs Wochen hinweg sollten sie jeden Tag genau notieren, wie oft und wie viel Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke sie zu sich nehmen. Auch die Migräneattacken sollten im Zuge dessen notiert werden.

Die Menge macht's

Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Sowohl eine als auch zwei Tasse Kaffee erhöhten bei keinem der Teilnehmenden das Risiko auf einen Migräneschub. Ab der dritten Tasse verzeichneten viele einen Anstieg und dieser wuchs je mehr Koffein jenseits der zwei Tassen konsumiert wurde. Ab fünf Getränken am Tag hatte sich das individuelle Risiko bereits verdoppelt.

Die Forscher betonen aber auch, dass die Durchschnittswerte bedeuten, dass nicht jeder gleich stark auf Koffein als Trigger reagiert. Wer in der Studie von sich selbst behauptete, eher selten Koffein zu trinken, bei dem zeigte sich teilweise bereits nach einer Tasse Tee oder Kaffee ein Migränerisiko.