100 Jahre und älter: Bei hochbetagten Senioren sind Lungenentzündungen eine häufige Todesursache
Mit zunehmenden Alter nimmt die Leistungsfähigkeit ab. Das gilt nicht nur für die allgemeine körperliche und geistige Fitness, sondern im Kleinen auch für die Fitness der Abwehrkräfte. Das Immunsystem altert mit und wehrt sich gegen Erreger oft schlechter als in der Jugend. Aus diesem Grund sind Infektionen der Atemwege für Senioren oft besonders gefährlich.
25% der krankheitsbedingten Todesfälle entfallen auf Atemwegserkrankung
Kommt der Körper in erster Instanz nicht gegen die Mikroorganismen an, kann er mit einer Lungenentzündung reagieren. Diese wiederum wütet stark und kann bei Hochbetagten vergleichsweise schnell zum Tode führen.
Statistiken zeigen, dass 25 Prozent der krankheitsbedingten Todesfälle im Seniorenalter 100+ auf eine Krankheit der Atemwege entfällt. Die allgemeine Ansicht, dass Hochbetagte vor allen Dingen an Krebs sterben, stimmt dagegen nicht.
In einer britischen Studie untersuchte ein Team Senioren, die bereits mindestens 100 Jahre alt waren. Diese Altersgruppe gilt noch als relativ selten vertreten, doch das wird sich in den kommenden Jahrzehnten ändern. Schätzungen zufolge sind bereits 2050 gut eine halbe Million der Menschen 100 Jahre und älter.
Krebs nur selten eine Todesursache im hohen Alter
Die Studie wertete die Daten von 36.000 Menschen aus, die zwischen den Jahren 2001 und 2010 verstorben und dabei mindestens 100 geworden waren. Als Vergleichsgruppe dienten die Daten von Verstorbenen, die zwischen 80 Jahren und 99 Jahren verschieden waren.
Krebs war bei den jünger Verstorbenen zu 25 Prozent die Todesursache; in der Hochbetagtengruppe dagegen bei gerade einmal 4,4 Prozent. Gefäßleiden kamen bei den "Jüngeren" auf 41 Prozent, was Herzinfarkte und co. bei ihnen tatsächlich zur Todesursache Nummer 1 macht.
Bei der 100-Gruppe lag die Quote nur noch bei 29 Prozent. Lungenprobleme kamen bei den Hochbetagten dagegen auf 25 Prozent und sind damit bei ihnen eine unterschätzte Todesursache.
Das zeigt, wie intensiv sowohl Senioren als auch Angehörige und Ärzte auf die Gesundheit der Atemwege achten sollten. Bereits eine Erkältung muss demnach erst genommen werden, da sich aus ihr aufgrund fehlender Schonung schnell eine Lungenentzündung entwickeln kann.