3 Risikofaktoren für Typ1-Diabetes: Risikogene, Antikörper und Entbindung via Kaiserschnitt

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2013

Im Gegensatz zu Diabetes des Typ 2, eine Form der Zuckerkrankheit, die man durch Alter oder schlechte Lebensführung erwerben kann, handelt es sich bei Diabetes des Typ 1 um eine angeborene Krankheit.

Die betreffenden Patienten können also nichts dafür, dass die insulinproduzierenden Zellen in ihrer Bauchspeicheldrüse nicht richtig funktionieren können. Dennoch verläuft das Leiden bei jedem Betroffenen etwas anders. Während beim einen die Entwicklung rasch voranschreitet und in jungen Jahren bereits eine intensive Therapie nötig ist, entwickelt sich Typ1-Diabetes beim anderen über viele Jahre hinweg schleichend.

Forscher wollten wissen, was genau die Geschwindigkeit der Entwicklung beeinflusst und fanden im Rahmen ihrer Untersuchung genau drei Risikofaktoren.

An erster Stelle stehen einmal mehr die Gene. Verschiedene Genvarianten beeinflussen die Heftigkeit der Entwicklung maßgeblich. Ebenfalls eine zentrale Rolle spielen die Antikörper. Bei Diabetes des Typ 1 handelt es sich bekanntermaßen um eine Autoimmunkrankheit, da die Antikörper fälschlicherweise die Zellen der Bauchspeicheldrüse angreifen. Je langsamer sich diese Autoantikörper nach der Geburt entwickeln, desto verzögerter tritt die Krankheit auf. Die Forscher fanden zudem heraus, dass eine Entbindung via Kaiserschnitt ebenfalls beschleunigend auf die Krankheit wirkt. Kinder, die so zur Welt kamen, leiden unter den Folgen ihrer angeborenen Krankheit in der Regel schneller.

Die Ergebnisse stammen aus einer 20-jährigen Untersuchung von insgesamt 1.650 Kindern. Sie alle hatten nahe Verwandte, die an Diabetes des Typ 1 litten und wurden nun von Geburt an regelmäßig untersucht.

Von einem schnellen Ausbruch der Krankheit spricht man allgemein, wenn sie bis zum dritten Lebensjahr etabliert ist. Eine langsame Entwicklung kann dagegen bis zum Alter von zehn Jahren auf sich warten lassen.