Chinesische Wissenschaftler verändern erstmals Erbgut menschlicher Embryonen

Bei dem Experiment kam es laut den Forschern zu unbeabsichtigten Mutationen

Von Ingo Krüger
27. April 2015

Chinesische Wissenschaftler der Universität in Guangzhou haben nach eigenen Angaben erstmals das Erbgut von menschlichen Embryonen manipuliert. Sie versuchten, ein für eine Blutkrankheit verantwortliches Gen zu verändern.

Forscher brachen den Versuch ab

Für ihr Experiment benutzten sie 86 nicht lebensfähige Embryonen, die sie aus Fruchtbarkeitskliniken erhalten hatten. Da der Eingriff jedoch lediglich in 28 Fällen funktionierte, brachen die Forscher den Versuch ab.

Zudem habe nur ein Bruchteil von ihnen das veränderte genetische Material besessen, teilten die Verantwortlichen mit. Es sei ferner zu unbeabsichtigten Mutationen gekommen.

Zeit, das Erbgut von Embryonen zu manipulieren, noch nicht gekommen

Kritiker zeigten sich beunruhigt von den Experimenten und forderten ein Moratorium für solche Versuche. Der Vorsitzende der Internationalen Gemeinschaft für Stammzellenforschung, Rudolf Jaenisch, mahnte zur Zurückhaltung. Die Zeit, um das Erbgut von Embryonen gezielt zu manipulieren, sei noch nicht gekommen.