50 Prozent aller Schwangeren nehmen für das Ungeborene schädliche Medikamente

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2013

Obwohl eine Schwangerschaft zu den schönsten Zeiten des Lebens einer Frau gehört, bringt sie auch diverse Unannehmlichkeiten mit sich. Viele Schwangere kämpfen mit Übelkeit oder mit Schmerzen. Doch auch normale Beschwerden wie eine Erkältung oder ernsthaftere Probleme mit dem Kreislauf sind denkbar. Viele Frauen greifen dann zu Medikamenten, wie sie es auch sonst gewohnt sind und denken nicht darüber nach, dass dies eventuell auch Folgen für das ungeborene Kind haben kann.

Fakt ist, dass jede zweite Schwangere Medikamente einnimmt, die das Potenzial haben, dem Fötus zu schaden. Dazu zählen nicht nur Betablocker und hochdosierte Schmerzmittel, sondern auch harmlos anmutende Dinge wie Hustensaft oder Nahrungsergänzungsmittel. Manche Hustenmittel können beispielsweise aufgrund ihrer Wirkstoffe dazu führen, dass sich die Schleimhaut in der Gebärmutter zurückzieht und das kann im schlimmsten Fall zu einer Frühgeburt führen.

Auch das meist ohne Nachdenken eingenommene Aspirin kann aufgrund der blutverdünnenden Wirkung dazu führen, dass eine Fehlgeburt ausgelöst wird. Gut gemeinte Vitaminpillen können durch die hohe Dosis an Vitamin A dazu führen, dass das Kind eine Störung beim Wachstum bekommt, oder sich gar frühe Leberschäden bilden.

Das Problem ist, dass gerade rezeptfreie Mittel oft ohne Absprache mit dem Arzt genommen werden und dieser so nicht warnen kann, dass die werdende Mutter gerade einen Fehler macht. Wichtig ist daher für alle Schwangeren: Reden Sie mit Ihrem Arzt über jedes Mittel, das Sie einnehmen; auch dann, wenn es Ihnen selbst völlig banal vorkommt.

Wer eine chronische Krankheit hat und stets Medikamente einnehmen muss, sollte eine Schwangerschaft im Idealfall ohnehin so planen, dass vorab mit dem Arzt über das Mittel und die Dosis gesprochen werden kann.