Abitur wird einheitlicher: Alle Bundesländer sollen gleiche Aufgabensammlung nutzen

Von Nicole Freialdenhoven
25. Juni 2013

Deutschland hat einen weiteren Schritt in Richtung Zentralabitur unternommen: Ab 2016 soll für die Kernfächer Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik eine zentrale Aufgabensammlung zusammengestellt werden, aus der sich alle Bundesländer bedienen.

Als Basis dienen dafür die bundesweit einheitlich festgelegten Bildungsstandards in diesen Fächern, die den bisher gültigen Katalog der Kultusminister-Konferenz ersetzen. Auch bestimmte Prüfungskriterien sollen vereinheitlicht werden, zum Beispiel zum Einsatz von Hilfsmitteln wie Taschenrechnern.

Die Bundesländer können Aufgaben für die zentrale Sammlung einreichen, die dann vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen überprüft und entweder aufgenommen oder abgelehnt werden. Die in der Aufgabensammlung aufgenommenen Musteraufgaben können für die jeweiligen Abiturprüfungen wieder abgeändert werden.

Von einem echten Zentralabitur kann daher noch nicht die Rede sein - doch immerhin von besser vergleichbaren, einheitlichen Resultaten. Schon im kommenden Schuljahr wollen sechs Bundesländer, darunter Bayern, Sachsen und Niedersachsen mit dem vereinheitlichen Abitur beginnen, ehe die zentrale Aufgabensammlung ab dem Schuljahr 2016/2017 verbindlich für alle Bundesländer gilt.

Umfragen hatten ergeben, dass sich die Mehrheit der Bundesbürger sogar ein Zentralabitur wünscht. Die Qualitätsunterschiede beim Abitur können von Land zu Land stark schwanken und Schüler, die umziehen müssen, stehen an der neuen Schule häufig vor Lernrückständen.