Abtreibung aufgrund des Geschlechts? Skandal in Großbritannien

In Großbritannien gibt es den Verdacht, dass Ärzte Abbrüche aufgrund des "falschen Geschlechts" des Kindes durchführen

Von Cornelia Scherpe
29. Februar 2012

Großbritannien muss derzeit mit einem heftigen Skandal kämpfen. Es steht der Vorwurf im Raum, dass manche Ärzte bei Frauen eine Abtreibung vorgenommen haben, nur weil den werdenden Müttern das Geschlecht des Kindes nicht gepasst hat.

Journalisten vor Ort berichteten, dass Ärzte bereitwillig einen Abbruch vornehmen wollten, auch wenn der Grund der Frau dafür mehr als schlecht war. Sie waren dafür in einer verdeckten Ermittlung mit Frauen in diversen Abbruchskliniken gewesen und dort hatten die Schwangeren angegeben, sie wollen eine Abtreibung, da das Kind einfach das falsche Geschlecht habe.

Neun Kliniken wollen Abbruch wegen "falschen Geschlechts" durchführen

Von insgesamt neun Kliniken erklärten sich immerhin drei dazu bereit. Einige Gynäkologen boten den Lockvögeln sogar an, in offiziellen Unterlagen falsche Angaben zum Abbruchsgrund zu machen, damit es später keinen Ärger gibt.

Eine Abtreibung, nur weil man kein Mädchen oder keinen Jungen haben wollte? Das ist ein Skandal, der einmal mehr die Frage aufwirft, ob die geltenden Gesetze für einen Schwangerschaftsabbruch zu locker sind. Nachdem die Zeitung den Skandal veröffentlicht hat, kümmert sich nun das Gesundheitsministerium um den Fall.