Viele Abtreibungen finden immer noch unter kritischen Bedingungen statt

Von Jutta Baur
25. Januar 2012

Über viele Jahre hinweg nahmen die weltweiten Abtreibungen kontinuierlich ab. Dieser erfreuliche Trend scheint nun gestoppt. Davon berichtet eine Studie des Guttmacher-Instituts, die zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt wurde. Demnach hat es besonders in den Entwicklungsländern einen Anstieg gegeben. Genau dort sind jedoch Abtreibungen mit einem hohen Risiko verbunden. Nach wissenschaftlichen Urteilen werden solche Abtreibungen als "unsicher" eingestuft.

Das Gefälle zwischen Schwangerschaftsabbrüchen in Westeuropa und den Entwicklungsländern ist signifikant. Zwischen 1995 und 2003 waren die absoluten Zahlen von 34 auf 29 pro 1000 Frauen gefallen. Von 2003 bis 2008 blieben sie stabil. Westeuropäische Frauen haben laut der Erhebung deutlich weniger Abbrüche. 17 je 1000 Frauen im gebärfähigen Alter wurden gezählt.

Gilda Sedgh, Leiterin der Untersuchung weist darauf hin, dass sich in den Ländern der dritten Welt die Benutzung von Verhütungsmitteln reduziert habe. Oftmals finden die Eingriffe unter heimlichen und riskanten Bedingungen statt. Daher sei die Sterblichkeit bei den Frauen um 350-mal größer als bei Abtreibungen in den USA.