Achillessehnenriss einfach kleben? Uniklinik Aachen testet neue Behandlungsmethode

Fibrinkleber als Behandlungsalternative bei einem Achillessehnenriss

Von Nicole Freialdenhoven
31. Dezember 2014

Wenn die Achillessehne reißt, steht dem Betroffenen in der Regel eine Operation bevor, bei der die Sehne genäht werden muss. Die Behandlung erfolgt dann entweder durch die Haut hindurch (perkutan) oder bei geöffneter Haut.

Fibrinkleber als Behandlungsalternative

Seit einem Jahr gibt es jedoch eine weitere Behandlungsmethode: Den sogenannten Fibrinkleber. Fibrin ist ein spezielles Protein, das mit Hilfe des Enzyms Thrombin gebildet wird und eine gerissene Sehne wie ein Klebstoff wieder zusammenbringt.

Forscher der Universitätsklinik Aachen führten nun erstmals eine vergleichende Studie durch, bei der ein Teil der Patienten mit Fibrinkleber behandelt wurde, während zwei weitere Patientengruppen offen oder perkutan genäht wurden.

Vorteile des Fibrinklebers

Dabei stellten sie fest, dass der Klebstoff genauso gut funktionierte und darüber hinaus zu weniger Komplikationen führte: Bei den genähten Sehnen gab es bei 67% der Patienten Komplikationen, bei den geklebten Sehnen dagegen nur bei rund 35%.

Von Vorteil war auch die Tatsache, dass Patienten nach der Behandlung mit Fibrinkleber weniger Schmerzen an hinteren Rand des Schuhes verspürten.

Allerdings sei die Zahl der Studienteilnehmer zu gering gewesen um daraus allgemeine Rückschlüsse zu ziehen, so die Ärzte. Sie beurteilen die Behandlung mit Klebstoff jedoch als sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Operation.