ADHS-Patienten müssen Medikamente weiterhin selbst zahlen

Von Thorsten Hoborn
13. Juli 2009

Erwachsene mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), einer Konzentrationsstörung, müssen die Kosten ihrer Medikamente (ungefähr 80 bis 130 Euro monatlich) weiterhin selbst tragen. Das geht aus dem Urteil des Bundessozialgerichtes zugunsten der beklagten Techniker Krankenkasse hervor.

Lange wurde ADHS nur bei Kindern vermutet, neuere Erkenntnisse belegen aber das Auftreten der Störung auch im Erwachsenenalter. Insgesamt sind circa zwei bis vier Prozent aller Erwachsenen betroffen und könnten von einer Medikation mit Methylphenidat profitieren, oder tun dies im Rahmen eines sogenannten Off-Label-Use, also auf eigene Rechnung.

Obwohl schon neue Forschungsergebnisse aus einer abgeschlossenen Studie vorliegen, ein gemeinsamer Bundesausschuss seit fünf Jahren über Behandlungsmethoden berät und sich eine Expertengruppe schon seit 2006 mit der Prüfung des Off-Label-Use befasst, wertete das Gericht dies nicht als überlange Prüfungsdauer und verwies auf nicht ausreichende Untersuchungen zur Dosierung.