Adipositas - Fehler im Essverhalten lassen sich im Gehirn nachweisen

In den Gehirnen von normalgewichtigen und an Adipositas leidenden Menschen wurden deutliche Abweichungen festgestellt

Von Cornelia Scherpe
10. November 2011

Wer einen ungezügelten Appetit hat, zu oft und zu reichlich isst oder sich bei den Mahlzeiten immer auf die falschen Sachen stürzt, der wird schnell zu dick. Ab einem gewissen Maß spricht der Arzt von Adipositas, der Fettsucht.

Belohnungssystem im Kopf reagiert verstärkt auf die Nahrungszufuhr

Forschern ist es nun gelungen, bildlich nachzuweisen, was im Gehirn dieser Menschen abläuft. Sie können die Strukturen beobachten und auswerten. Demnach reagiert das Belohnungszentrum im Kopf verstärkt auf die Zufuhr von Nahrung. Außerdem kommt es zu einer besonderen Aktivität im Hypothalamus. Dort wird unser Energiehaushalt überwacht und gegebenenfalls ein Hungergefühl aktiviert, wenn das benötigte Energielevel nicht gehalten werden kann.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen gefunden

Ein MRT bei Freiwilligen zeigte deutliche Abweichungen zwischen dicken Menschen und Normalgewichtigen. Allerdings ließen sich auch innerhalb der zwei Gruppen Unterschiede zwischen Mann und Frau feststellen. Dies legt einmal mehr den Gedanken nahe, dass die Geschlechter verschiedene Therapien benötigen.

Zunächst aber wollen die Forscher erst einmal herausfinden, ob die abweichenden Strukturen im Hirn von Menschen mit Adipositas eine Folge des falschen Essverhaltens sind oder dieses vielleicht sogar erst auslösen.