Adipositas führt häufiger zu Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern

Verstärkte Kontrollen bei übergewichtigen Schwangeren sinnvoll

Von Nicole Freialdenhoven
3. November 2014

Frauen mit einem BMI über 30 haben ein doppelt so hohes Risiko, Kinder mit Fehlbildungen zur Welt zu bringen als normalgewichtige Frauen. Bei einem BMI zwischen 25 und 30 ist das Risiko immer noch um 25 Prozent erhöht. Dies ergab eine Studie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel mit 322 Frauen, die zwischen 2007 und 2011 ein Kind mit Fehlbildungen zur Welt brachten.

Mütter mit Vorerkrankungen von Studie ausgeschlossen

Von den 322 Frauen wurden zunächst alle Mütter mit bestehender Diabetes ausgeschlossen, sowie Kinder, bei denen es zu genetischen Veränderungen und Chromosomenanomalien gekommen war.

Studienaufbau

Den restlichen Müttern wurde per Zufallsprinzip eine andere Mutter mit ähnlichen Parametern (gleiches Alter, gleiche Zahl der bereits geborenen Kinder, Nichtraucherin/Raucherin) zugeordnet, die allerdings ein gesundes Kind auf die Welt gebracht wurde.

Dabei stellen die Forscher fest, dass der BMI in der Gruppe mit fehlgebildeten Kindern signifikant höher war als in der Vergleichsgruppe.

Ergenisse

Besonders gefährdet waren dabei Mütter mit Adipositas, d.h. einem BMI von mindestens 30. Bei ihnen war das Risiko fehlgebildete Kinder zu bekommen nicht nur verdoppelt, hier war auch das Risiko mehrfacher Fehlbildungen am höchsten.

Da die Fehlbildungen zu 95% bereits vor der Geburt per Ultraschall identifiziert werden konnten, sprechen sich die Forscher für verstärkte Kontrollen bei übergewichtigen und adipösen Schwangeren aus.