Ältere Singles unterliegen einem erhöhten Demenzrisiko

Einsamkeit und genetische Veranlagung erhöhen das Risiko an Demenz zu erkranken

Von Viola Reinhardt
14. Juli 2009

Einsamkeit in der Verbindung mit einer spezifischen Genvariante lassen das Risiko einer Demenzerkrankung ansteigen. In einer Langzeitstudie des Karolinska Instituts in Schweden, konnten die Wissenschaftler zu interessanten Erkenntnissen hinsichtlich des Erkrankungsrisikos gelangen.

Verwitwete Menschen haben ein dreifach erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken

Untersucht wurden in dieser Studie, die in den 70er und 80er Jahren begonnen wurde, Probanden aus Finnland, die zu Beginn der Studie etwa 50 Jahre alt waren und im Alter von rund 70 Jahren abschließend untersucht wurden. So zeigte sich, dass gegenüber Paaren doppelt so viele Menschen an Demenz erkrankten waren, wenn ihre Partnerschaft zu Ende gegangen war.

Ein dreifaches Risiko einer Erkrankung zeigte sich dagegen bei verwitweten Menschen. Am höchsten jedoch lag die Erkrankungsquote bei den Personen, die nicht nur unter Einsamkeit litten, sondern auch durch eine genetische Veranlagung eine ganz bestimmte Genvariante in sich trugen.

Angesichts der gesammelten Erkenntnisse sehen die Forscher nun einen Hoffnungsschimmer geeignete präventive Maßnahmen entwickelt zu können, die die Bevölkerung vor einer Demenz besser schützen können. Hierzu könnten nicht nur intellektuelle Anregungen, sondern vor allem auch Aktivitäten gegen eine aufkommende Einsamkeit eingesetzt werden. Weitere Studien sollen zu dieser Thematik folgen.