Ärger um Betriebsratsgehalt - wie viel dürfen Arbeitnehmervertreter verdienen?

Von Dörte Rösler
16. Oktober 2013

Die Bezahlung von Betriebsräten sorgt derzeit für Zoff. Im Fokus der Aufmerksamkeit steht Siemens-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Lothar Adler, der wegen doppelter Bezüge freigestellt wurde. Aber auch andere Betriebsräte verdienen nach Ansicht von Gewerkschaftsbasis und Arbeitsrechtlern zu viel.

Wer als Betriebsrat tätig ist, soll aus dieser Position weder Vorteile noch Nachteile haben. Bei einer Freistellung von der eigentlichen Arbeit haben Betriebsräte deshalb Anspruch auf eine Vergütung, die ihrer bisherigen Tätigkeit entspricht - inklusive entsprechender Aufstockungen bei längerer Zugehörigkeit zum Betriebsrat.

In der Praxis ist die Bezahlung von Betriebsräten jedoch ein komplexes und konfliktreiches Thema. Vor allem hochrangige Arbeitnehmervertreter verdienen deutlich mehr als ihre ehemals gleichrangigen Kollegen. Adler, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Siemens, bezieht zum Beispiel ein Jahresgehalt von 300.000 Euro - bezahlt vom Unternehmen.

Um die Schere zwischen den Einkommen nicht allzu groß werden zu lassen, schreibt der DGB zumindest bei Tantiemen aus Aufsichtsratsmandaten eine Zwangsabgabe an die Gewerkschaft vor. Das normale Fixgehalt und zusätzliche Boni müssen Firmen oder Betriebsräte jedoch nicht offenlegen.