Ärzte könnten bald mittels Blutprobe das Risiko für eine Frühgeburt ermitteln

Von Cornelia Scherpe
20. Mai 2014

Schwangere sorgen sich immer, ob ihr Kind im Mutterleib gesund heranwächst und auch die kompletten neun Monate zur Entwicklung erhält. Durch verschiedene Faktoren kann es auch bei gesundem Schwangerschaftsverlauf zu einer Frühgeburt kommen und dies kann sehr problematisch werden.

Je nachdem wie früh die Entbindung ist, sind die Organe des Kindes noch nicht komplett entwickelt. Außerdem ist eine plötzliche Frühgeburt an sich schon ein Risiko, denn die Mutter muss erst ins Krankenhaus gebracht und die Versorgung des Kindes muss vorbereitet werden.

Durch Bluttest mögliche Frühgeburt erkennen

Um hier mehr Sicherheit zu bekommen, haben Forscher aus Kanada einen neuen Bluttest entwickelt. Bei diesem genügt eine einfache Blutprobe der Schwangeren, das Risiko auf eine Frühgeburt so ermittelt werden. Möglich wird dies, indem der Test nach neun verschiedenen Genen im Blut Ausschau hält. In einer ersten Studie war die Aussage des Tests bei sieben von zehn Frauen zutreffend.

Der Test wurde entwickelt, indem die die Forscher mit Freiwilligen arbeiteten. Alle Frauen waren schwanger und ließen sich Blut entnehmen. Dann bildete man zwei Gruppen, je nachdem ob die Frau am Ende wirklich eine Frühgeburt gehabt hatte, oder das Kind zur richtigen Zeit geboren worden war. Dann suchten die Forscher nach Unterschieden zwischen den Gruppen. Dabei kam man auf Differenzen in 469 Genen. Man führte weitere Tests und Verfahren durch, bis man aus dieser großen Zahl genau neun Gene ausgewählt hatte, die für einen Praxistest sinnvoll waren.

Bisherige Tests können nur bei 50 Prozent der Schwangeren durchgeführt werden

Der Bluttest fand dann in einem ersten Versuch seine Anwendung und lag bei 70 Prozent der Vorhersagen richtig. Dies ist eine recht hohe Trefferquote. Bisher wird zur Bestimmung des Risikos ein Test mit Vaginalsekret durchgeführt. Ein wenig Sekret wird entnommen und auf das Eiweiß "Fibronektin" hin getestet. Das Verfahren kann aber nur bei rund 50 Prozent der Frauen überhaupt durchgeführt werden, was den neuen Bluttest für Ärzte zum großen Hoffnungsträger macht. Von diesem könnte jede Schwangere profitieren.