Ärzte könnten Keime zukünftig einfach mit ihresgleichen bekämpfen

Staphylococcus epidermis soll bei Bakterieinfektionen helfen

Von Cornelia Scherpe
29. Mai 2010

Ärzte halten es für möglich, dass sie bakterielle Erkrankungen bald auf eine neue Art bekämpfen können: mit Bakterien. Die Idee ist gar nicht so abwegig, wie man zunächst denkt. Japanische Forscher haben erfolgreiche Tests mit einem Bakterium durchgeführt. Es kann so beeinflusst werden, dass es das Enzym "Esp" ausbildet, das dem menschlichen Körper nicht schadet, aber im menschlichen Organismus bösartige Keime bekämpft. Diese harmlose Bakterienart könnte somit zum Mithelfer des Immunsystems werden.

Der Name des Mitkämpfers: Staphylococcus epidermis. Viele Menschen tragen diese Bakterienart in der Nasenhöhle, Krankheiten löst sie nicht aus. Im Test wurde mittels dieser Bakterien schon erfolgreich ein wesentlich gefährlicher Bakterienbruder, Staphylococcus aureus, bekämpft.

Die schädlichen Wirkungen des Staphylococcus aureus

Wer Staphylococcus aureus in sich hat, leidet oft an verschiedensten Infektionen, die so schwerwiegend sein können, dass Lungenentzündungen auftreten, oder das Herz geschädigt wird. Gegen die meisten Antibiotika ist dieser Keim schon resistent, aber Staphylococcus epidermis bekämpfte die Keime erfolgreich. Es sind weitere Tests an Probanden geplant.