Ärzte könnten von Shakespeare viel lernen

Von Frank Hertel
28. November 2011

Kenneth Heaton ist ein britischer Mediziner mit viel Zeit zum Lesen. Er hat intensiv die 42 Hauptwerke des britischen Nationaldichters William Shakespeare studiert und sie mit 46 Werken von Shakespeares Zeitgenossen verglichen. Über seine Erkenntnisse berichtet Heaton in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of Medical Humanities".

Shakespeare sei ein Meister im Entdecken psychosomatischer Zusammenhänge. Im "König Lear" führe eine mentale Krise zu Schwerhörigkeit. Bei "Venus und Adonis" sorgten starke Gefühle für Atembeschwerden. In "Romeo und Julia" sorge ein Schockerlebnis für Schwächeanfällen und Gefühlskälte. Im "Hamlet" entstehe chronische Müdigkeit durch große Trauer.

Heaton empfiehlt daher praktizierenden Ärzten zur Abwechslung auch mal etwas von Shakespeare zu lesen, dann könnten sie besser erkennen, dass es sehr oft psychische Ursachen seien, die zu körperlichen Beschwerden führen.