Ärzte ohne Fachwissen: Oft wird eine Computertomographie ohne Qualifikation durchgeführt

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2013

Die moderne Medizin hat es ermöglicht, dass es immer einfacher wird, schnelle und zuverlässige Diagnosen zu erstellen. Eine rasch eingeleitete Therapie kann dann Leben retten. Eine der noch recht jungen technischen Neuheiten ist die Computertomographie, kurz auch CT genannt. Dank dieser Geräte kann ein Patient so bestrahlt werden, dass Krankheiten im Inneren seines Körpers aufgedeckt werden. Allerdings ist die Untersuchung im CT nur dann sicher, wenn der Arzt, der diese durchführt, einige Dinge beachtet.

Der Computertomograph setzt nämlich eine relativ hohe Dosis an Strahlen frei und mit diesem Fakt gilt es richtig umzugehen. Es bedarf daher einer speziellen Qualifikation, in der die Ärzte nachgewiesen haben müssen, dass sie die Strahlenschutz-Fachkunde beherrschen. Doch eine aktuelle Studie kommt nun zu dem erschreckendem Ergebnis, dass viele Mediziner auch dann Untersuchungen mit dem CT machen, wenn sie den entsprechenden Nachweis gar nicht haben.

Der NRW-Arbeitsschutz hatte vom Landesarbeitsministerium den Auftrag erhalten, in 127 Kliniken eine entsprechende Überprüfung durchzuführen und die Resultate liegen nun vor. Demnach wird vor allen Dingen bei Notfällen in der Nacht auch dann ein CT durchgeführt, wenn gerade kein Arzt mit entsprechender Strahlenschutz-Fachkunde da ist. Zudem werden an den Wochenenden oft Untersuchungen ohne diese Qualifikation gemacht.

Die Kranken­hausgesellschaft NRW hat bereits eine Stellungsnahme dazu abgeben und zeigt sich bestürzt. Man will nun umgehend handeln und alle Kliniken eindringlich darauf hinweisen, wie wichtig die Strahlenschutz-Fachkunde für alle Beteiligten ist. Da das Vorkommen dieser Fehlhandlungen vermutlich nicht auf NRW beschränkt ist, wurden auch Krankenhäuser in anderen Bundesländern über das Ergebnis informiert. Dies soll alle wachrütteln.