Ärzte sollten Patienten die Krankheiten mit Bildern erklären

Von Cornelia Scherpe
12. April 2012

Worte können klar und direkt sein oder sehr ausschweifend werden - in beiden Fällen sind sie jedoch eins: nicht so deutlich wie Bilder. Unsere Wahrnehmung wird nur zu 15 Prozent von den Ohren bestimmt, das Meiste nehmen wir über die Augen auf.

Das haben schon einige Studien belegt und dabei sind Experten inzwischen davon überzeugt, dass sich diese Erkenntnis auch auf das Gespräch zwischen Arzt und Patienten übertragen lässt. Ein Arzt kann demnach mit einem einfachen Bild und dem Zeigen darauf viel mehr erklären, als wenn er dem Patienten mit Worten die Diagnose erläutert. Zudem wirken Bilder deutlich emotionaler. Daher sollten Ärzte auch Therapiekonzepte am Besten mit visuellen Eindrücken verdeutlichen. Sollte ein Patient mit Adipositas zum Beispiel eine Bewegungstherapie machen, könnten Bilder von Sportsitzungen besser wirken und den Patienten eher animieren. Auch abschreckende Bilder, wie etwa eine Raucherlunge, können helfen und jemanden wachrütteln.

In einer Studie mit 505 Patienten, die stark verkalkte Arterien hatten, folgten jene den ärztlichen Ratschlägen eher, denen man die Bilder ihrer Krankheit vorgelegt hatte. Hier nahmen 91 Prozent von nun an regelmäßig die verordneten Statine ein, während es in der anderen Gruppe nur 52 waren.

Auch beim Zahnarzt wird die Diagnose besser verstanden und auch ernster genommen, wenn der Mediziner mit Bildern von Karies und Zahnfleischrückgang arbeitet.