Äthiopien: Neue Urmenschen-Art entdeckt

Von Ingo Krüger
29. März 2012

Es sind nur fünf Knochen. Doch die Fachwelt zeigt sich begeistert. Die Fußknochen, die Forscher jetzt bei Ausgrabungen in Äthiopien fanden, sind rund 3,4 Millionen Jahre alt. Das Besondere an den Gebeinen: Sie weisen darauf hin, dass es in Ostafrika nicht nur die Vormenschen-Art Australopithecus afarensis gegeben hat, sondern noch eine weitere, ähnliche Art.

Doch anders als der vorwiegend aufrecht gehende Australopithecus war der Vormensch, dessen Überreste nun entdeckt wurden, hervorragend in der Lage, in Bäumen herumzuklettern. Sein Fuß ähnelte dem eines Affen, speziell eines Gorillas. So war der große Zeh eher kurz und nicht wie beim Menschen und seinen Ahnen abgespreizt. Er taugte damit zum Greifen und zum Erklettern von Bäumen und ähnelte damit den Extremitäten des Ardipithecus ramidus, der vor etwa 4,4 Millionen Jahren in dem Gebiet lebte.

Doch auch der aufrechte Gang war der neu entdeckten Vormenschen-Art möglich. Sie konnte wahrscheinlich die Zehen überstrecken, um den Fuß nach jedem Schritt vom Erdboden abzustoßen. Allerdings, schränken die Forscher ein, sei dieser Vormensch mit solch einem Fuß ziemlich unsicher gegangen und habe bestimmt keine langen Wege zurückgelegt. Damit unterscheidet er sich vom Australopithecus afarensis, der konsequent aufrecht ging.