Affen, die viel spielen, wachsen langsamer, besitzen aber bessere motorische Fähigkeiten

Deutsche Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich wildes Spielen für Assammakaken lohnt

Von Ingo Krüger
17. August 2015

Tiere, die viel und wild spielen, wachsen nicht so schnell wie ihre ruhigeren Artgenossen. Sie verbrauchen dabei so viel Energie, dass diese ihnen dann nicht mehr für ein ungehindertes Größenwachstum zur Verfügung steht.

Das haben Wissenschaftler der Universität Göttingen und des Deutschen Primatenzentrums herausgefunden. Für ihre Studie beobachteten die Forscher junge Assammakaken, die in den Urwäldern Thailands leben und dort viel Zeit mit Raufspielen und Jagereien verbringen.

Für eine verbesserte motorische Fähigkeit nehmen Assammakaken auch eine spätere Geschlechtsreife in Kauf

Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass Verhaltensweisen, die keinen Gewinn, wohl aber Kosten verursachen, durch natürliche Selektion verschwinden. Demnach unterstütze das Spiel zwar die

Entwicklung, finde aber nur dann statt, wenn die Tiere

  • gesund,
  • satt und
  • sicher

sind.

Doch die neue Studie zeigt, dass Jungaffen viel häufiger spielen, als erwartet. Dank des wilden Spiels erwerben sie schneller eine bestimmte motorische Fähigkeit. Diese hilft ihnen bei Kämpfen oder Fluchtversuchen vor Feinden. Dabei nehmen sie in Kauf, dass sie später geschlechtsreif werden und weniger Nachwuchs bekommen.

Ergebnisse sind auf den Menschen übertragbar

Nach Ansicht der Forscher lassen sich ihre Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragen. Kinder sollten häufiger zum Spielen vor die Tür, teilten sie mit. Ein anschließendes reichhaltiges Abendessen unterstütze sie dann dabei,

  • clever,
  • groß und
  • stark

zu werden.