Förderung im Kindergarten ist sinnvoll - freies Spielen noch mehr

Von Dörte Rösler
8. Oktober 2014

Wenn Eltern eine Betreuung für ihr Kind suchen, achten sie zunehmend auf spezielle pädagogische Angebote. Ob Englisch, Mathematik oder Geige für Minis - Kindergärten mit modernen Förderprogrammen sind gefragt.

Erzieher warnen jedoch vor zu viel Förderung: am meisten lernen Kinder beim freien Spielen.

Das erste halbe Jahr ist entscheidend

In den ersten sechs Lebensjahren lernen Kinder buchstäblich durch "begreifen". Nur was sie körperlich erleben, verankert sich auch im Kopf.

Studien zeigen etwa, dass Kinder, die ausreichend Zeit zum freien Spielen hatten, in Schultests besser abschneiden. Rein kognitive Förderung ist deshalb wenig sinnvoll.

Soziales im Spiel erlernen

Neben Strategien zum Problemlösen trainieren Kinder im Spiel mit Gleichaltrigen auch ihre Fähigkeiten zur sozialen Interaktion. So können eifrige "Spieler" meist besser sprechen als Kinder, die verschulte Kurse besuchen. Dazu benötigen sie im Kindergarten allerdings auch ausreichend Raum.

Statt das Kursprogramm zu studieren sollten Eltern darauf achten, ob es im Kindergarten unterschiedliche und anregend gestaltete Rückzugsräume zum Spielen gibt, etwa:

  • eine Hochebene
  • Bauecken
  • Nischen im Garten

Auch komplizierte oder spezialisiertes Spielmaterial ist nicht erforderlich. Einfache Naturmaterialien wie Ton regen etwa gleichzeitig die motorische Entwicklung an und bieten naturwissenschaftliche Erfahrungen.