Affen gähnen aus Sympathie eher mit Tieren der eigenen Gruppe

Eine Studie zeigte, dass Affen bei Sympathie eher mit dem Gegenüber gähnen

Von Ralph Bauer
11. April 2011

Affen gähnen dann mit Artgenossen, wenn sie diese sympathisch finden. Dies ist das Ergebnis der Versuche von Forschern der Emory-Universität in Atlanta, welche im Fachjournal "PLoS ONE" vorgestellt wurden.

Demnach teilten die Wissenschaftler 23 Affen in zwei Gruppen auf und zeigten ihnen kurze Videoclips, in denen ihre Artgenossen unter anderem gähnten. Waren dies Tiere der eigenen Gruppe gähnten sie selbst 50 Prozent häufiger als bei fremden Artgenossen.

Ergebnisse der Studie auf den Menschen übertragbar?

Ähnliche Ergebnisse hat man nach Angaben der Forscher zuvor auch schon beim Menschen bekommen. Gähnen könne als Maß für Einfühlungsvermögen verstanden werden, weil es ebenso ansteckend wirkt wie Lächeln oder Stirnrunzeln. Vermutlich liege dies beim Menschen daran, dass die gleichen Gehirnbereiche aktiviert werden, wenn jemand selbst Schmerzen erfährt oder einen anderen sieht, der an Schmerzen leidet.

So ganz sind die Ergebnisse aber nach Überzeugung der Wissenschaftler nicht auf den Menschen übertragbar: Im Gegensatz zu Schimpansen sehen wir Außenstehende nicht unbedingt als zu einer "Fremdgruppe" gehörend an.